Chronik 1950-1975
Chronik Teil 2


 

 

Gründungsjahr 1950

 

Vorspiel

 

Erste Aktivitäten im Langener Tischtennissport entwickelten sich bereits im Jahr 1946. Da keine vorschriftsmäßige Platte in Langen aufzutreiben war, mußte man nach Egelsbach ausweichen. Dort bestand in einem Lokal die Möglichkeit, mehrmals in der Woche Tischtennis zu spielen.

Im Herbst 1947 gelang es den Aktiven Gerd Albert, Hans Schön und Albert Schäfer in Langen ein geeignetes Trainingsquartier zu finden, die Turnhalle der Wallschule. Die Schwierigkeiten von damals sind heute nicht mehr vorstellbar. Materialien mußten aus eigenen Mitteln finanziert, Glühlampen besorgt werden. Bei Preisen von 8,- RM pro Ball bedeutete dies für die Spieler erhebliche Opfer.

Die Idee, sich als Abteilung der SSG anzuschließen, führte am 7. Januar 1948 schließlich zur Gründungsversammlung. Zum Abteilungsleiter wurde Rudi Weber gewählt, Stellvertreter war Albert Schäfer, Sportwart Hans Schön.

 

 

Aufschlag

 

Am 11. Januar 1948 kam es zur ersten Begegnung mit Tischtennisfreunden aus Wixhausen, die mit einer kombinierten Damen- und Herrenmannschaft ausgetragen wurde. Wachsende Mitgliederzahlen führten zum Trainings - Engpaß in der Wallschule. Jetzt wurde der Saal des Gasthauses "Traube" für zwei Spielabende zusätzlich gemietet. Nicht zuletzt wegen des erschwinglichen Mietzinses von 20,- RM nahmen es die Spieler gerne auf sich, vor jedem Training mindestens zwei Platten zwischen den Spielstätten hin- und herzuschleppen. Dies tat aber der Begeisterung für den Sport mit dem kleinen Ball keinen Abbruch. Gute Kameradschaft in der Abteilung und die Geselligkeit halfen über Schwierigkeiten hinweg. In überlieferten Unterlagen steht zu lesen :

 

". . . und Feste wurden gefeiert, daß sich die Balken bogen. Als ideales Stammlokal war "Otto Karl" ausfindig gemacht worden, das zu jeder Festlichkeit großartig geschmückt wurde. Jeder der damals Beteiligten wird jene Stunden gern in Erinnerung behalten. Es war schon ein gemütliches Völkchen damals . . . "

 

1949 stellten sich erste Erfolge ein. Eva Wanek gewann unangefochten den Titel einer Kreismeisterin im Damen - Einzel und zusammen mit Gerd Albert auch den Titel im Mixed - Doppel. Die Erfolge konnten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß im übrigen die spielerischen Qualitäten noch recht mäßig waren. Deshalb nahm man auch am offiziellen Punktspielbetrieb zunächst noch nicht teil. Fehlende Vergleichsmöglichkeiten im Wettkampf, aber auch die Neigung einiger Spieler zu anderen Sportarten wirkten sich nachteilig aus. Die anfängliche Begeisterung ließ nach, der Zusammenhalt war nicht mehr gewährleistet.

In dieser Krise blieb es Gerd Albert vorbehalten, dem Tischtennissport in Langen wieder neue Impulse zu verleihen. Im Dezember 1949 übernahm er die Leitung der Abteilung. Mit Unterstützung von Oskar Schank wurde am 26. März 1950 die 1. Langener Stadtmeisterschaft unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Wilhelm Umbach mit großem Erfolg ausgetragen.

Der erfreulich starke Mitgliederzuwachs war nicht zuletzt auf diese gelungene Veranstaltung zurückzuführen. Für die Verbandsrunde 1950/51 konnten erstmals Mannschaften aus Langen gemeldet werden.

Zu den aktiven Spielern gehörten damals :

 

Herren :          Gerd Albert, Werner Meyer, Albert Schäfer, Hans Schön, Gerhard Möller, Oskar Schank

 

Damen:          Eva Wanek, Gisela Scherer, Gretel Carnier, Paula Schäfer,

Charlotte Schön, Ilse Werner

 

Jugend:          Hans Sehring, Willi Keim, Erwin Arzt, Walter Hochenauer, Heinz Sallwey, Hans Krumm.



Das erste Bild einer Langener Tischtennis-Jugend:

 

Am 29. November 1950 kam es dann zur Gründung eines eigenständigen Vereins, des Tischtennis-Clubs 1950 Langen e.V.
Lesen Sie hierzu den Bericht aus der Langener Zeitung vom 05.12.1950.

In den ersten Vorstand wurden gewählt.

 

1.Vorsitzender:                                  Gerd Albert

2. Vorsitzender und  Sportwart:       Hans Schön

Kassenwart:                                       Albert Schäfer

Schriftführerin:                                   Ilse Werner

 

Der neue Verein zählte damals etwa 20 Erwachsene und 10 Jugendliche als Mitglieder.

 

Erfolgsserie

 

Dank der vorbildlichen Jugendarbeit stellten sich spielerische Erfolge zunächst bei den Jüngsten des Vereins ein. Hans Sehring belegte bei den Hessischen Schülermeisterschaften im März 1951 den 4. Platz im Einzel. Dies war, hinter den damals besten Spielern dieser Altersklasse, Arndt und Michalek vom TTC Mörfelden, eine hervorragende Plazierung. Zusammen mit Werner Meyer gewann er auch die Vizemeisterschaft im Doppel. Werner Meyer war auch der überragende Sieger der 2. Langener Stadtmeisterschaften am 3. Juni 1951.

 

Die Erfolgsserie riss nicht ab. Am 12. Juni 1952 gelang der 1. Herrenmannschaft der Aufstieg in die Bezirksliga.

Man spielte in der Aufstellung:         Werner Meyer, Gerd Albert, Albert Schäfer, Oskar Schank, Müller und Hans Sehring.

 

Nicht nur der "Schorsch vom Vierröhrenbrunnen" fand dieses Ereignis erwähnenswert und machte für die Leser der Langener Zeitung seinen Reim darauf. Auch der Hessische Tischtennisverband trug dem Aufwärtstrend der ehrgeizigen Sportler Rechnung. Er bestimmte den TTC Langen zum Ausrichter der nächsten Bezirksmeisterschaften am 26. Oktober 1952.

 

Und immer wieder spielten sich die Jugendspieler in den Vordergrund. Darunter Horst Werkmann, der heute noch eine überragende Rolle in der Zweiten Herren-Mannschaft des TTC spielt. Er konnte mit dreizehn Jahren gerade so über die Platte blicken, zählte aber nicht nur in seiner Altersklasse bald zu den "Größten" weit und breit.

 

Die Langener Stadtmeisterschaften erfuhren 1953 eine Aufwertung, sie durften zum ersten Mal landesoffen als „Südhessisches Ranglisten-Turnier" ausgetragen werden. Mit 250 Teilnehmern aller Klassen hatte die Veranstaltung eine Resonanz wie selten zuvor in Hessen. Daraufhin entschloss sich der Verband, auch die Hessischen Einzelmeisterschaften 1953 dem TTC Langen zu übertragen. Schirmherren dieser Veranstaltung am 28./29. November 1953 in der Turnhalle des TV Langen waren gemeinsam Landrat Jakob Heil und Bürgermeister Wilhelm Umbach. Zu diesen Landesmeisterschaften fanden sich nahezu 300 Spieler ein.

Die Mannschaften des TTC eilten weiter von Erfolg zu Erfolg: 1. Platz in der Bezirksklasse, Aufstieg in die Gruppenliga (1953/54) und in die Landesliga (1954/55). Hans Sehring und Horst Werkmann wurden zudem Hessenmeister und Südwestdeutscher Jugendmeister im Doppel.

 

1962 bis 1965 ging der TTC mit seiner 1. Mannschaft jeweils „nur“ als Vizemeister durchs Ziel. Dafür verlief die Spielzeit 1965/66 wieder ganz nach dem Geschmack der Langener Tischtennisfreunde. Inzwischen in der Albert-Schweitzer-Schule beheimatet, wurde man mit 36 : 0 Punkten überlegen Meister und schaffte den Sprung in die 2. Liga Südwest. Dies war nicht zuletzt ein Verdienst von Hans Sehring, der mit beispielhaftem Einsatz als Spieler der 1. Mannschaft sowie durch seine Arbeit als Vereinsvorsitzender von 1958 bis 1964 den Grundstein für diesen Erfolg gelegt hatte.

 

In der Spielzeit 1966/67 kam es zu einer weiteren Steigerung. Nach dem Gewinn der Herbstmeisterschaft ließ sich der TTC im weiteren Verlauf nicht mehr aus der Spitzengruppe verdrängen. Schließlich landete er zusammen mit dem SV Gießen auf dem ersten Platz. In die Oberliga Südwest konnte aber nur 1 Mannschaft aufsteigen, ein Entscheidungsspiel war erforderlich. Dieses fand am 16. April 1967 in Idstein/Ts. statt. Die Dramatik dieser für den TTC so wichtigen Begegnung wird in dem Bericht der Langener Zeitung vom 21. April 1967 noch einmal deutlich.

 

(von links nach rechts: Franz Jäger, Willi Tron, Hans Sehring, Horst Beck, Horst Werkmann,
Manfred Kehm und Klaus Mattelat)

 

Hin und Her

 

In den folgenden Spielzeiten ging es um den Klassenerhalt in der Oberliga Südwest. Klaus Mattelat, seit April 1964 Vorsitzender des TTC, konnte berichten, dass dieses Ziel nach Ablauf des ersten Jahres der Zugehörigkeit zur zweithöchsten deutschen Spielklasse mit einem 7. Platz erreicht worden war.


1968/69 bestimmten dann Verletzungspech und unglückliche Punktverluste das Spielgeschehen. Bei der Endabrechnung fehlte nur ein einziger Punkt zum Klassenerhalt. Der Abstieg erwies sich glücklicherweise jedoch nicht als Beinbruch. Während andere Vereine in gleicher Lage den Abgang der besten Spieler brklagen mussten, gelang es dem TTC, weiterhin mit unveränderter Mannschaft an den Start zu gehen.

 

Aus Anlaß seines 20 jährigen Bestehens richtete der TTC am 26./27. September 1970 die Meisterschaften des Bezirks Darmstadt aus. Mit 5 Titelgewinnen bei über 420 Teilnehmern in der Halle der Adolf - Reichwein - Schule bewies der TTC von neuem seine führende Position. Es ging wieder aufwärts.

 

Seit 1970 verfügt der Tischtennis-Club auch über eine Hobbyabteilung. Wer den Tischtennissport nicht leistungsmäßig betreiben will, hat hier die Möglichkeit, sich Bewegung zu verschaffen. Aus der Hobbyabteilung heraus entwickelte sich allmählich wieder eine Gruppe spielstarker Damen un Herren.

 

Die erste Hälfte der 70er Jahre war geprägt durch das Auf und Ab der am Punktspielbetrieb teilnehmenden Mannschaften.

 

Zum gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahres 1975 zählte indessen das 25jährige Vereinsjubiläum. Aus diesem Anlaß wurde dem TTC Langen und seinem rührigen Vorsitzenden Klaus Mattelat die Ehrenurkunde des Tischtennis Kreises Darmstadt verliehen.

 

 


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